Das Restaurant
Das aufwendig gestaltete Lokal beeindruckt auf zwei Ebenen (unten Bar, oben Restaurant mit offener Küche) mit reichlich Glas, Marmor, goldenem Messing und anderen Ambiente-Üppigkeiten. Das Thema der international ausgerichteten Küche lautet übrigens Südfrankreich/Côte d’Azur. Im ersten Stock findet man die offene Küche, in der mit Richard Rios ein Mann mit weltweiter Erfahrung das Sagen hat. Die generelle Ausrichtung gibt man mit südfranzösisch an, was zu großen Teilen auch eingehalten wird. Ein paar aktuelle Everybody’s Darlings wie Burrata, Quinoasalat, Beef Tatar oder Pasta, wie die nicht eben wohlfeilen, dafür umso präziser handgearbeiteten Gnocchi mit Tomatensauce, bietet man zwar an, wagt sich aber auch über prononciertere Gerichte. Etwa Krabbenkroketten oder eine geräucherte Wachtel mit Thymian und Rosmarin. Zu einer beeindruckenden Schnitte vom Steinbutt modernisiert man hier das provenzalische Artischockengemüse Barigoule und würzt zusätzlich mit ein paar Scheibchen rustikaler Chorizo. „En papilotte“(sic!) kommt die Dorade im Ganzen, während man das Stubenkücken mit Kräutern der Provence und Joghurt mit kräftigen Brataromen versieht. Das alles ist bis hin zu den Desserts, unter denen man Altmodisches wie ein idealtypisch aufgegangenes Schokoladesoufflé für zwei findet, wirklich gekonnt zubereitet. Die recht umfangreiche Weinkarte schielt, etwa mit Großflaschen von Roederer Cristal, auf ein zahlungskräftiges Publikum, gibt sich aber preislich auch überraschend zugänglich.
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