TGI FRIDAYS für immer geschlossen: Bye Bye Burger-Bude!

Dominik Köhler

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Auch als Burger-Anbieter darf es im Jahr 2021 nicht an Qualität und Identität fehlen. Bei TGI Fridays traf allerdings beides zu. Und Touristen sind auch keine da.

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Nicht jeder kann es schaffen. Die Gastronomie ist ein hartes Pflaster, unverblümt und gnadenlos ehrlich richten die Gäste über Erfolg oder Untergang der Betriebe. Das Mittelmaß reicht heute schon lange nicht mehr. Auch nicht als Fast-Food Anbieter. Und so kam es wie es kommen musste, das TGI Fridays am Schubertring 13, im 1. Wiener Gemeindebezirk, ist insolvent. Keinen Kilometer entfernt, verzeichnet die neue Burger-Bude der Five Guys indes täglich Besucherrekorde. Aber warum? Gutes Marketing allein reicht dafür nicht aus. Es geht um eine klare Positionierung am Markt und das Wissen um seine Stärken und Schwächen.

Wissen wer man ist

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Die Five Guys bieten gehobenes Fast-Food an und sind seit kurzem erstmals auch in Wien vertreten. Kontrahenten wie McDonald´s oder Burger King setzen auf Altbewährtes und gewinnen durch Masse statt Klasse. Sie versorgen die Gewohnheitsesser und Unentschlossenen, Kinder und Jugendliche mit Cheeseburgern um rund 1 Euro oder einem klassischen Whopper. Dem gegenüber stehen die kleineren Betriebe wie die Weinschenke in der Franzensgasse 11, im 5. Wiener Gemeindebezirk, die sich auf ausgefallene Kreationen und hochwertige Produkte spezialisiert haben und beweisen, dass ein Burger mehr als bloß Fast-Food sein kann. Und das TGI Fridays, was gibt´s eigentlich im TGI Fridays?

Burger und Sport

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Das Burgerlokal am Schubertring galt längst nicht mehr als Hot-Spot cooler amerikanischer Küche. Nein. Und wie bereits erwähnt, entscheiden am Ende die Gäste über Erfolg oder Untergang in der Gastronomie. So auch im Fall TGI Fridays. Denn die Rosinter Restaurants GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Das Lokal war neben seiner amerikanischen Küche (Burger, Steak, Tacos) mit Barbetrieb für Sportübertragungen von amerikanischen Sportarten, wie American Football aber auch Fußballübertragungen bekannt. Die EM 2021 wird man allerdings woanders schauen müssen. Denn der große Gastgarten vor dem Lokal bleibt für immer geschlossen.

Das Ende

Aufgrund der anhaltenden Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie sowie dem damit einhergehenden Ausbleiben der ausländischen Touristen, welche eine wesentliche Zielgruppe darstellten, konnte der vereinbarte Sanierungsplan nicht eingehalten werden. Die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen im Zuge des Verfahrens  überprüft werden. Wie jedoch bereits aus dem ersten Verfahren bekannt ist, verfügt die Antragstellerin über keinerlei werthaltige Aktiva. Gemäß vorliegender Unterlagen ist derzeit anhand der Daten des letzten Verfahrens davon auszugehen, dass in diesem Insolvenzverfahren 110 Gläubiger mit Gesamtforderungen von rund EUR 750.000,00 betroffen sind.

Die Bemühungen der Antragstellerin, Geldzuschüsse oder weitere Investoren zu finden schlugen laut eigenen Angaben letzten Endes jedoch fehl, sodass eine Fortführung des Unternehmens nicht mehr möglich ist. Laut vorliegender Unterlagen soll das Unternehmen geschlossen und abgewickelt werden. Eine neuerliche Sanierung ist nicht mehr geplant.

Quelle: AKV