Causa Landtmann: Hintergründe, feindselige Aktionen, Gerichtsverhandlung!

Dominik Köhler

Café Landtmann ©fotoschuster KLEIN

Der Streit zwischen der berühmten Cafetiers Familie Querfeld und der Karl Wlaschek Privatstiftung geht in die nächste Instanz. Die Fronten sind verhärtet und eine außergerichtliche Einigung ausgeschlossen.

Heute beginnt der Prozess. Und es geht um nicht weniger als eine Räumungsklage gegen das renommierte Café Landtmann der Familie Querfeld am Universitätsring4, im 1. Wiener Gemeindebezirk. Zwischen der Mieterin des Café Landtmann, der Querfeld Wiener Kaffeehaus GmbH, und der NOVOREAL Immobilieninvest Aktiengesellschaft, einer Immobiliengesellschaft der Karl Wlaschek Stiftung, wird eine gerichtliche Auseinandersetzung geführt, über die in den Medien bereits breit berichtet wurde. Gegenstand dieser Auseinandersetzung sind im Wesentlichen die Fragen, ob dem Mieter während der Lockdowns ein Anspruch auf Mietzinsbefreiung und zwischen den Lockdowns ein Anspruch auf Mietzinsminderung zusteht. Sowie die Frage ob der Mieter, wenn er staatliche Unterstützungen in Anspruch nimmt, diese Ansprüche verliert. Soviel zu Ausgangslage des Streits.

Feindselige Aktionen

Wie die Familie Querfeld bekannt gab, wurden von Seiten der Wlaschek Stiftung unaufrichtige Informationen kommuniziert. Die angeblich ausgestreckte Hand und Beteuerungen hinsichtlich der Gesprächs- und Vergleichsbereitschaft der Karl Wlaschek Privatstiftung sind  – belegbar – unaufrichtig und unseriös, so heißt es. Und weiter: Die NOVOREAL und Karl Wlaschek Stiftung betonen immer wieder, gesprächsbereit zu sein, setzen aber tatsächlich eine feindselige Aktion nach der anderen:

  • So hatte es im Herbst 2020 zunächst den Anschein, dass NOVOREAL / Karl Wlaschek Privatstiftung dem Vorschlag ein Mediationsverfahren durchzuführen, aufgeschlossen gegenübersteht. Der vereinbarte Termin 13.11.2020 wurde von NOVOREAL / Karl Wlaschek Privatstiftung aus fadenscheinigen Gründen abgesagt. Die Vorständin der NOVOREAL, Dr. Schmidradner, teilte per Mail vom 16.11.2020 mit, dass die NOVOREAL weder einen neutralen Gesprächsort noch eine Mediation akzeptiert.
  • Das Gesprächsangebot der NOVOREAL / Karl Wlaschek Privatstiftung lautete: Wir haben ein Angebot gemacht und erwarten, dass der Mieter in der Kanzlei unserer Anwälte erscheint und dieses Angebot annimmt.
  • Per Mail vom 24.11.2020 teilte Frau Dr. Schmidradner mit, dass an einer Mediation im Zusammenhang mit der Thematik Mietzinsminderung Covid-19 generell kein Interesse bestehe, unabhängig davon wer als Mediator auftritt.

Gesprächsangebot vom Tisch

48 Stunden vor der ersten Gerichtsverhandlung am Bezirksgericht Innere Stadt Wien, teilte der Stiftungsvorstand der Karl Wlaschek Privatstiftung und Rechtsvertreter der NOVOREAL mit, der Ausübung einer Verlängerungsoption betreffend den Mietvertrag Bel Etage nicht zuzustimmen: „Wie bekannt, wurde das Mietverhältnis für dieses Objekt aufgelöst. An dieser Auflösung hält Novoreal lmmobilieninvest Ges.m.b.H. weiterhin – ebenso wie an allen anderen im anhängigen Gerichtsverfahren ausgeführten Argumenten – fest.“ Die Familie Querfeld hat sich ungeachtet des Verhaltens der NOVOREAL und der Karl Wlaschek Privatstiftung bislang immer bemüht, keine Türe zuzuschlagen und nimmt nunmehr, wenn auch mit Bedauern, zur Kenntnis, dass NOVOREAL und Karl Wlaschek Privatstiftung die Angelegenheit gerichtlich ausstreiten wollen.

Die Angelegenheit wird daher gerichtlich geklärt, es wird in dieser Sache keine weiteren Gesprächsangebote der Familie Querfeld mehr geben.