Auftritt statt Oaschtritt- Aktion für Gastro und Kultur

Nicole Porranzl

Initiative von Künstler für Künstler- Auftritt statt Oaschtritt ©Künstler helfen Künstler

„Österreich will endlich wieder stattfinden“. Künstler kritisieren mit einem Projekt von Lukas M. Hüller den Umgang der Regierung mit Gastronomie und Kultur. Der Lockdown wurde erneut verlängert, auf Kosten vieler Gastronomen und anderen Selbstständigen in Wien. Die Initiative läuft unter dem Motto „Auftritt statt Oaschtritt„.

Einige namenhafte Wiener haben sich zusammengefunden und starten eine Initiative. Der Lockdown lässt einige Branchen in Wien einfrieren. Die Lichter in allen Clubs sind abgedreht, die Gläser hinter den Tresen unbenutzt, die Vorhänge in der Oper und im Theater geschlossen und die Gitarren verstauben in der Ecke. Das neue Projekt soll vielen helfen positiv in die Zukunft zu schauen.

Großes Bildprojekt

Fabian Günzel (Restaurant aend), Herbert Föttinger (Theater in der Josefstadt), Gerhard Haderer (Karikaturist), Jürgen Luttenberger (Eventausstatter), Lukas Resetarits (Kabarettist), Marianne Kohn (Gastronomin), und vielen weiteren reicht es! Auf dem Gigapixel-Bild von Lukas M. Hüller kommen sie in einer historischen und zynischen Street-Art-Bildgeschichte zusammen, um sich gemeinsam gegen das Covid-Management der Regierung und den Stillstand in der Gastronomie und Kultur auszusprechen. Die fünf Bilder entstanden im Sommer 2020 vor dem Wiener Café Mozart.

Verordnet uns nicht alles weg, was Spaß macht!, ruft Haderer auf. Passt’s auf, seid’s vorsichtig und losst’s eich nix g’foin, pflichtet ihm Resetarits bei. Wer solidarisch zusammenhält, gewinnt, ergänzt Fußballstar Hofmann. Österreich will endlich wieder stattfinden, so Hüller.

Mehr Eigenverantwortung als Forderung

Gemeinsam kritisiert das Projekt, dass die Regierung keine Enabling-Strategien verfolgt und den Menschen jede Möglichkeit nimmt, ihre Verantwortung unter Beweis zu stellen. Gastronomie und Kultur spiegeln die Seele, Kreativität und den Optimismus wider und sind wichtige Katalysatoren für das soziale Leben. Dass der Öffentlichkeit wichtige Ventile verwehrt bleiben, während anderen Betätigungsfeldern völlig außer Relation stehend Tür und Tor geöffnet werden, ist ein Schlag ins Gesicht derer, die die Pandemie ernst nehmen und gewillt sind, sich an die Regeln zu halten.

Die Initiative fordert eine Enabling-Strategie, die auf einer guten Balance aus Rechten und Pflichten basiert. Sie spricht sich für mehr Eigenverantwortung aus, die in Gastronomie, Kultur und Sport bereits erfolgreich bewiesen wurde. Die fünf Fotoübermalungen von Gerhard Haderer werden zur Unterstützung des Vereins „Künstler helfen Künstlern“ versteigert. Die Auktion ist nach Lockerung der Covid-19-Maßnahmen und vor Publikum geplant.