Im Interview: Harald Brunner „Bei mir bekommt man die Duck Away“

Nicole Porranzl

Im Gastro News Wien Interview: Harald Brunner ©Martina Siebenhandl

Das Lokal „Das Spittelberg“ in der Spittelberggasse 12, mit Besitzer und Seele des Restaurants Harald Brunner, gehört einfach zu Wien dazu. Harald Brunner gibt im Gastro News Interview preis, was er von der Pandemie hält, wie er damit umgeht und warum seine Ente „Duck Away“ so besonders ist.

Hat sich die Gastronomie aus Ihrer Sicht durch die Krise verändert?

  • Sie hat sich verändert. Das wissen wir, haben wir auch leider sehr stark zu spüren bekommen, weil sehr viele Touristen nicht nach Wien gekommen sind. Es war natürlich eine schwierige Situation und wird es auch noch bleiben für manche Gastronomen.

Bezüglich der Stammgäste, welche Maßnahmen zur Sicherheit wurden getroffen und wie wurden diese aufgenommen?

  • Wir haben alles gemacht, was man sollte. Die Gäste waren anfangs aber zurückhaltend. Abstände werden eingehalten und Masken aufgesetzt, man braucht also keine Angst haben.

Kann man in der Krise einen Lichtblick sehen?

  • Der einzige Lichtblick auf den wir glaube ich alle warten, wird der sogenannte Impfstoff sein. Alles andere würde vorgreifen, ich habe noch keine Speise erfunden, bei der man mindestens drei Monate kein Corona bekommt. Aber ich teste jeden Tag andere gesunde Gerichte, ich koche mit gesundem Fisch mit Omega 3 Fettsäuren. Ich freue mich, dass Gäste bei mir gut und gesund essen können.

Haben Sie mit Einbußen zu kämpfen?

  • Ja natürlich. Wir hatten Einbußen von 30-40 Prozent. Im Laufe der Zeit hat es sich wieder ein wenig gebessert. Viele Stammgäste haben auch gesagt sie gehen nicht mehr hinaus und passen auf. Aber sie haben jetzt auch gesehen: Der Brunner passt auf am Spittelberg, der schaut auf die Gäste, der hält die Abstände ein, schaut, dass sich alle desinfizieren und da schauen wir eben darauf.

Wie sieht es jetzt mit dem Thema Digitalisierung und Zukunft aus bezüglich Online-Bestellungen oder Ähnlichem?

  • Naja, haben wir auch gemacht. Ich bin bekannt für meine Ente. Von der Rotisserie, nicht die Asiatische. Ich mache keine Peking Ente, ich mache die Ente auf der Molteni Rotisserie, auf einem eigenen Herd. Bei mir gibt es die „Duck Away“, nicht Take Away. Die gibt es mit meinen Grammel Knödeln, mit Chilikraut und da bin ich sehr bekannt dafür. Die Gäste können mich anrufen und können sich die Ente abholen und zuhause kurz ins Rohr schieben. Dann haben sie eine knusprige Ente mit Kraut und Knödel.
  • Natürlich haben wir eine Krise, jetzt müssen wir aber innovativer werden. Jetzt müssen wir viel mehr machen und die Leute aufwecken. Man muss sie motivieren wieder Essen zu gehen und dabei gute Laune zu haben. Das ist wichtig. Wir müssen etwas tun, damit die Gäste wiederkommen. Wenn keine Gäste kommen, kann man noch so viel Geld kriegen vom Staat, das wird uns nicht helfen. Wir haben auch Angestellte zu bezahlen, in der Gastronomie nicht Wenige. Die wollen wir ja alle erhalten.

Haben sie alle Ihre Mitarbeiter behalten?

  • Ich war strikt dagegen und habe alles versucht, meine Mitarbeiter zu erhalten. Ich hoffe, das kommt alles irgendwann mal zurück. Es ist so wie im Leben, ein Herr hat mir mal gesagt: „Glück, hat nur der Tüchtige.“ Jetzt muss man kreativer sein, noch mehr Arbeiten und in die Zukunft denken. So funktioniert es auch.