Too good to go: Eis essen und die Umwelt schützen

Anna-Lena Seeber

Vergünstigtes Ben & Jerry’s Eis essen und dabei auch noch etwas Gutes für die Umwelt tun, hört sich für uns nach einer Win-Win Situation an. © Too Good To Go

Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung setzen zahlreiche Produzenten wie der Eishersteller Ben & Jerry’s auf die App Too Good To Go, um über 1000 Portionen, die für den gastronomischen Vertrieb konzipiert waren, vor der Entsorgung zu retten. Die Portionen können täglich über die App im Lokal Spenadl im Wiener Prater abgeholt werden. Ein wichtiger Schritt: Denn in Österreich werden jährlich 1 Million Tonnen Lebensmittel verschwendet. Eine Belastung für die Wirtschaft, aber vor allem die Umwelt.

Durch die mehrwöchige Schließung der gastronomischen Betriebe fanden sich zahlreiche LokalbesitzerInnen aber auch ProduzentInnen plötzlich vor der unvorhersehbaren Herausforderung, bereits bestellte bzw. produzierte Ware dennoch auf den Teller und nicht in die Tonnen zu bringen. Mit der App too good to go soll die Ware trotzdem an den Mann und die Frau gebracht werden.

Eis essen – Umwelt retten

Als eines von zahlreichen Unternehmen galt es auch bei dem auf Nachhaltigkeit bedachten Eishersteller Ben & Jerry’s trotz genauester Planung kreative Wege zu finden, einige Portionen Eis zu retten. Die Wahl fiel auf die App Too Good To Go, die gastronomischen Betrieben, aber auch Produzenten und Lebensmitteleinzelhändlern eine Möglichkeit bietet, übriggebliebene einwandfreie Portionen am Ende des Tages an SelbstabholerInnen zu verkaufen. Seit letzter Woche können Userinnen und User der App Eis von Ben & Jerry’s in Form eines Überraschungssackerls im Lokal “Spenadl” im Wiener Prater zwischen 16:30 und 18:30 Uhr zu einem Drittel des Originalpreises abholen.

Bei Ben & Jerry’s steht der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen an oberster Stelle, daher ist die Freude über die Kooperation groß: “Die Vermeidung von Food Waste in unserer gesamten Wertschöpfungskette hat bei uns eine hohe Priorität. Darum freuen wir uns, mit Too Good To Go das aufgrund von Covid-19 bedingten Schließungen gastronomischer Betriebe übriggebliebene Eis zu retten und die Welt einen Bissen besser zu machen”, erklärt Silvia Krimshandl von Ben & Jerry’s.

Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Für Georg Strasser, Geschäftsführer von Too Good To Go Österreich, setzt die Partnerschaft ein wichtiges Zeichen. “Es ist schön zu sehen, dass wir mit unserem Konzept vielen Betrieben unter die Arme greifen können, um gemeinsam ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Ben & Jerry’s zeigt als ein Vorreiter proaktiv vor, dass es Lösungen gibt. Gerade im Sommer sollte jedes Eis gegessen werden. ”

Lebensmittelverschwendung: Großer Hebel in der Klimakrise

Denn Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem für unseren Planeten: Der Weg vom Feld auf den Teller ist ein weiter, bei dem zahlreiche Ressourcen etwa bei Transport, Verarbeitung oder Kühlung aufgebracht werden. Alleine in Österreich sind es 1 Million Tonnen, die jährlich verschwendet werden und so die Umwelt belasten. Weltweit wird sogar rund ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. Als Land wäre Lebensmittelverschwendung nach China und den USA der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen und trägt so maßgeblich zur Klimakrise bei. Too Good To Go will das ändern.

Über die App holen sich Nutzer überschüssiges Essen in Form eines Überraschungssackerls zu einem vergünstigten Preis ab. So entsteht eine Win-Win-Win-Situation: Ausgezeichnetes Essen für die Gäste, weniger Verschwendung für die 600 Partnerbetriebe und Ressourcenschonung für die Umwelt. Jede gerettete Mahlzeit entspricht einem CO2-Äquivalent von 2,5 Kilogramm. Seit dem Start im August 2019 wurden bereits rund 240.000 Mahlzeiten gerettet. Das entspricht dem CO2-Ausstoß von über 550 Flügen von Wien nach New York.

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