Wulfisch: Das beste Fischbrötchen von Wien

Marko Locatin

Der Hamburger Stephan Wulf versprüht norddeutsche Lebensart in Wien © Alex Halada

Fisch hat immer Saison – überhaupt in der Ballsaison. Stephan Wulf hat sich auf Fisch spezialisiert, aber auch sein Weißer Spritzer ist klasse. Der Hamburger kam als Golf-Manager nach Wien. Heute managt er seine schmucke „Krabbenbude“ mit norddeutscher Schnoddrigkeit. Ein Lokalaugenschein beim Karmelitermarkt. 

Stephan Wulf fühlt sich in Wien „wie ein Fisch im Wasser“ © Alex Halada

Die Story klingt vielleicht wie ein Drehbuch für einen kitschigen Hollywood-Film: Hamburger „Fischkopp“ kommt als Golf-Manager nach Wien, verliebt sich, kündigt 2007 seinen Job und gründet „mit dem übrig gebliebenen Geld 2010 eine Krabbenbude“ beim Karmelitermarkt. Die „Bude“, die er mit einer Frau Valerie bespielt, entpuppt sich rasch als veritabler Glücksgriff. Von Anrainern und Stammgästen gleichermaßen geliebt, ist sie Kommunikationszentrum in Marktnähe, der kleine Schanigarten ist auch winters meist voll. Kein Wunder, denn alles was Wulf hier anbietet, ist handverlesene frische Fisch-Ware, die er u.a. von Europas größtem Fischhändler (Deutsche See) aus Hamburg bezieht. Auch bei den Brötchen versteht der schlaksige Norddeutsche keinen Spaß: sie werden extra für ihn gebacken, am Rezept für das „optimale Brötchen“ wird lang getüftelt. Die Ball-Saison sei für ihn eigentlich business as usual, bleibt er entspannt, wobei der Hering-Salat, der hier erfreulicherweise ohne Schnickschnack auskommt, schon mehr gegessen werde als sonst: Filetstücke mit griechischem Joghurt, Stangensellerie, Zwiebeln und Dill. Fertig. Simpel, erfrischend, gut!

Von allem etwas und ein klasser Weißer Spritzer

Gemischter Teller für den kleinen Hunger © Alex Halada

Neben den Brötchen (Alternative: Wraps) mit diversen Fisch-und Salatkombinationen kann man mit dem gemischten Teller Wulfisch Spezial („Von allem etwas“) zu 12 Euro wenig falsch machen. Den Matjes „angeln“ wir uns gleich pur, den Graved Lachs – natürlich vom Chef selbst behandelt – detto. Jetzt noch schnell ein Krabbenbrötchen und ein Glas Crémant, denn diese Kombination ist schwer zu schlagen. Zum Fisch wird „alles getrunken“, sagt Wulf. „Es gibt keine Regeln“. Beliebt ist hier – klar! – herbes Bier (Astra, Jever), sowie diverse Sprudel. Der Weißer Spritzer des Hamburgers übrigens gilt bei den Stammgästen zu recht als einer der besten der Stadt. Das Geheimnis: „Einen guten Grünen Veltliner vom Bauer, wobei wir erst das 1/8 ins Glas schenken und anschließend Soda draufschenken.“ Austern gibt es natürlich auch. Jederzeit auf Bestellung (ab 25 Stück) sowie jeden ersten Freitag im Monat in der „Krabbenbude.“

Wulfisch

Mo – Fr 11.00 – 20.00
Samstag 10.00 – 18.00

Haidgasse 5
1020 Wien

Tel: 0043 (1) 43 1 946 18 75

www.wulfisch.at