Französische Neujahrstradition: Dreikönigskuchen mit Überraschung

Lorenz Haubner

Die Galette de Rois wird nicht nur in Frankreich als geselliges Erlebnis zelebriert ©iStock

Im Café & Bistrot Midi wartet den ganzen Jänner Galette de Rois auf die Gäste. Das Anschneiden und Verteilen des Dreikönigkuchens mit Familie und Freunden ist eine gesellige Zeremonie. Gastro News Wien hat sie sich näher angesehen.

„In Frankreich wird die Galette das erste Mal am 6. Jänner, dem Dreikönigstag serviert. Man findet sie in Pâtisserien, oder backt sie selbst“, schwärmt Guilhem Baribeaud, der gemeinsam mit Pessah Yampolsky das Midi betreibt. Der Dreikönigskuchen wird in Frankreich im familiären Rahmen, im Freundeskreis oder im Büro mit Kollegen genossen. „Es ist eigentlich ein schlichter, schnell zubereiteter Kuchen, der mit guten Zutaten aber herrlich schmeckt“, verrät uns Guilhem auch gleich das Basis-Rezept für das Backwerk und dessen geographischen Varianten.

Blätterteig im Norden, Brioche im Süden

Bieten französische Neujahrstradition in Wien: Guilhem Baribeaud & Pessah Yampolsky © Midi Cafe & Bistrot

„Als Grundlage für eine gute Galette nimmt man in Nordfrankreich Blätterteig, im Süden eher Brioche-Teig. Im Norden wird die Basis in einer Backform dann mit Frangipane bestrichen. Für die Mandelcreme werden Mandelpulver, Butter, Zucker und optional ein Schuss Rum oder Orangen-Likor vermengt, im Süden nimmt man kandierte Früchte. Dann kommt die Überraschung ins Spiel: „Die Fève (Bohne) ist ein kleines Porzellan oder Metall-Figürchen. Ursprünglich wurde eine getrocknete Bohne eingebacken. Wer das Stück mit der Fève erwischt, ist für einen Tag König“, aber dazu später mehr, schmunzelt Guilhem. Beide Varianten werden anschließen mit einer weiteren Schicht Teig bedeckt,. Die Ränder der Form werden abgedeckt, anschließend wird ein Muster eingeschnitten, damit der Teig schön aufgeht. Serviert wird die Galette am besten lauwarm,weshalb sie nur kurz in den Ofen kommt, um außen schön knusprig zu werden. Im Midi genießt man übrigens die nördliche Variante- also Blätterteig mit Frangipane. Ist der Dreikönigskuchen auf dem Tisch, beginnt das gesellige Verteilen.

Königswahl mit geschlossenen Augen

Wie die Stücke der Galette verteilt werden, hängt ganz davon ab, in welchem Rahmen sie verspeist werden soll. „Isst man mit der Familie oder mit Freunden, kann traditionell der oder die Jüngste unter den Tisch geschickt werden. Anschließend wird gesagt, wer das nächste Stück bekommt. Oder die Person bleibt am Tisch sitzen und teilt die Stücke einfach mit geschlossenen Augen zu- das ist im Büro vielleicht besser“ lacht der MIDI-Betreiber. Wer das Stück mit der Fève bekommt, darf sich königlich über eine Krone aus Papier freuen und genießt an diesem Tag den Ruf eines Regenten. „Die Spannung, die beim Verteilen der Galette entsteht, ist einfach magisch, selbst erwachsene Leute werden kurz wieder zu Kindern, fiebern mit und freuen sich sehr, wenn sie Glück haben“, freut sich Baribeaud, das Stück süße Tradition anbieten zu können.

Wie die Galette de Rois im MIDI schmeckt, können frankophile Wiener bis zum 31. Jänner auf zwei Wegen herausfinden: Bei einem Besuch in der Wipplingerstraße 30, wo mit unserem Couponing ein Stück Königskuchen mit Café nach Wahl genossen werden kann. Oder: Am besten auf Vorbestellung zum Mitnehmen.

Café & Bistrot Midi

Wipplingerstraße 30
1010 Wien
Mo bis Fr: 08:30 – 23 Uhr | Sa bis So : 09:30 – 23 Uhr
Tel.: 01 30 58 183

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