Yohm: Klaus Piber hat verkauft

Marko Locatin

Thuna: Ein Signature-Dish im Yohm © Yohm

Vor einigen Monaten erst verkaufte Klaus Piber sein Mercado-Nikkei. Jetzt trennt er sich auch vom einem der renommiertesten Asia-Lokale der Stadt , vom Yohm am Petersplatz. Sein drittes Restaurant, das Frank’s, führt er weiter. Gastro News Wien hat mit Piber über die Gründe des Verkaufs und seine Zukunftspläne gesprochen. 

Gasto News Wien: Herr Piber, vor kurzem haben Sie das Mercado-Nikkei verkauft. Jetzt das Yohm. Ziehen Sie sich ganz zurück? 

Klaus Piber: Ich mache das seit 34 Jahren. Dem zollt man irgendwann geistig und körperlich Tribut. Ich kann und möchte eigentlich nicht mehr sieben Tag die Woche im Geschäft stehen. Außerdem rechnet  sich das Konzept mit dem Aufwand, den wir hier im Yohm betreiben nicht mehr.

Weshalb, was hat sich verändert?

Klaus Piber: „Alleine mein Weinlager im Yohm ist 120.000 Euro wert“

Die Konsumgewohnheiten und das Angebot. Ich beschäftige 20 Mitarbeiter. Alleine mein Weinlager ist 120.000 Euro wert. Früher sind viel mehr Gruppen zu mir gekommen. Die haben nicht nur viele Gänge gegessen, da wurden auch entsprechend Flaschen Wein konsumiert. Unser aufwändiges Yohm-Konzept funktioniert heute nur mehr in der Top-Gastronomie. Für eine Neuausrichtung, die notwenig gewesen wäre, fehlte mir einfach Zeit und die Energie. Ich glaube überhaupt, dass es für diese gehobene Mittelklasse keinen Markt mehr gibt. Heutzutage funktionieren kleine Lokale gut. Zwei Servicemitarbeiter, zwei in der Küche. Ein Chef.

Wie geht es im Frank’s weiter?

Unverändert. Im Frank’s steht meine Mannschaft seit teilweise 25 Jahre und macht einen super Job. Der Betrieb ist viel größer als das Yohm, der Personalaufwand kleiner. Und das Konzept Pizza, gute Burger und Steaks funktioniert.

Sie arbeiten seit 34 Jahren in der Gastronomie. Vom Tagesgeschäft ziehen Sie sich zurück. Aber wer so lange in der Branche ist, der brennt dafür…

Das stimmt, sonst würde ich das ja nicht so lange machen (lacht). In Zukunft möchte ich meine Erfahrung einbringen. Vielleicht junge Menschen beraten, die in diese Branche einsteigen. An neuen Projekte bin ich interessiert, aber nicht mehr am Tagesgeschäft.

Letzte Frage: Wer zieht ins Yohm?

Darüber habe ich Stillschweigen vereinbart.

Herr Piber, danke für das Interview.