STEKADO: Trend Pionier Südafrika

© Stekado

STEKADO (Wien) Heute erzähle ich Ihnen einmal etwas ganz Privates über mich: Ich habe vor kurzem geheiratet. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu Beileidsbekundungen aufrufen, sondern Ihnen lieber von den Eindrücken aus Hotellerie, Gastronomie und Retail erzählen, welche wir auf unserer Hochzeitsreise im südlichsten Land Afrikas erhalten haben.

Südafrika hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel für Abenteurer, Weinliebhaber und Gourmets entwickelt. Insbesondere die Kap-Region, mit ihren unzähligen Cafés, Restaurants und Bars, ist ein echter Hotspot für Genussmenschen. Aber das West-Kap bietet nicht nur Gaumenfreuden, sondern auch den einen oder anderen Augenschmaus. Denn zu Recht wurde Kapstadt 2014 der Titel „World Design Capital“ verliehen, und mit ihren modernen und cleveren Konzepten ist die Stadt in der Tat ein wahres Paradies für Designliebhaber.

In der „Mother City“ Kapstadt bündeln sich Kreativität und Innovationsgeist zu erfrischenden Konzepten, und es entstehen laufend neue Trendlokale, Concept Stores und Design Hotels.

TRENDS CHANCEN GEBEN

An kreativen und zukunftsorientierten Konzeptideen mangelt es in der Kap-Region nicht. Angespornt von der angespannten wirtschaftlichen und sozialen Situation des Landes, entwickelt eine Vielzahl an jungen Unternehmern ehrgeizige Projekte, um beruflich weiterzukommen und sich einen guten Lebensunterhalt zu sichern. Ganz entgegen dem österreichischen Naturell ist hier großer Mut zu temporären, also zeitlich begrenzten Konzepten zu bemerken.

Wie in vielen anglikanischen Ländern, ist vor allem der Trend zu Single-Concept Stores auffallend. So gibt es neben dem Butcher Steak Lokal die Oyster Bar, und nicht weit davon den „Honey from the Tap“ Store. Diese Unternehmen konzentrieren sich auf ein einziges Kernprodukt, und bringen dieses mit einer erfrischenden Leichtigkeit an den Mann (und natürlich auch an die Frau).

Perfekte Kulisse für diese sogenannten Pop-Ups bieten die Foodhalls und Markets der Kap- Region. Alte Lagerhallen und Industriegebäude sind wegen der offenen Gestaltungsmöglichkeiten das perfekte Ambiente für lokale Gastronomen und Retailer. Die Palette der Konzepte reicht von modern und chic bis bodenständig und ausgefallen. Denn nicht nur der kleine Burgerbrater findet hier Publikum für seine Bühne, sondern auch die Vertreter der Spitzengastronomie. Alle Unternehmen verbindet die Experimentierfreude, welche mit guter Qualität zu adäquaten Preisen kombiniert wird.

Ein anderes recht interessantes Konzept waren sogenannte Multi-Use Stores. Aufgrund der verhältnismäßig hohen Mietkosten schließen sich zwei Unternehmen zusammen und teilen sich eine Verkaufsfläche. So können recht skurrile Kombinationen entstehen, welche aber gerade wegen ihrer Kontroversität besonders effektvoll sind. Warum also nicht den Barbershop mit einem Fashion Store verbinden? Mit einem erfrischenden Design kombiniert lassen sich echte Einkaufserlebnisse erzielen.

Konzepte, die stark trendabhängig sind, können sich wandeln und sind vielleicht nicht immer für die Ewigkeit bestimmt. Aber das Erfolgsrezept ist es gerade, dass Trends und Modeerscheinungen Chancen gegeben werden. Auch wenn das bedeutet, dass ein Konzept nur kurzlebig sein könnte.

Nun mögen Sie sagen, dass das Konzept eines Pop-Ups auch in Österreich bekannt ist. Aber haben Sie wirklich das Gefühl, dass diese Idee auch gelebt wird?

Ein Pop-Up ist gleichzusetzen mit einem Projekt, es hat ein Anfangsdatum und ein Enddatum. Eine Idee wird mit einem Paukenschlag umgesetzt, um die Reichweite und den Umsatz markant zu steigern. Und danach lässt man diese Idee wieder ziehen und widmet sich einer anderen

Sache. Wenn alle Österreicher so sehr an ihrer Ehe hingen wie an so manchen Unternehmenskonzepten, dann würde die Scheidungsrate rasant sinken. Nicht jeder Trend kann und soll Kult werden. Loszulassen bedeutet in Österreich zu versagen. Sich neu zu orientieren bedeutet sprunghaft oder gar ziellos zu sein.

Aber macht nicht gerade die stetige Weiterentwicklung einen guten Unternehmer aus?

In Südafrika scheint man zumindest nach Aussen diese Leichtigkeit zu leben. Dementsprechend spiegelt sich das auch in der Gestaltung der Lokale. So findet man Design, welches sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Unaufgeregt, aber nichts desto trotz authentisch, harmonisch und wirkungsvoll.

© Stekado

DIE LEICHTIGKEIT DES DESIGNS

Man kann, und das verspreche ich Ihnen, mit jedem Budget ein gutes Interior Design Konzept erstellen. Die Frage ist nur, was der Anspruch ist. Nicht jedes Konzept braucht chi-chi hochglanz Designermöbel. Gerade die Herausforderung, sowohl konzept- als auch budgetabhängig zu arbeiten, ist die kreative Aufgabe eines professionellen Gestalters, und die haben in der Kap- Region ganze Arbeit geleistet.

Auf unserer Reise konnten wir einige charmante Beispiele entdecken, wie Kosten eingespart werden konnten, ohne dabei auf den Wow-Effekt zu verzichten. Eine Möglichkeit, budgeteffizient zu arbeiten, ist es, kostengünstigere Alltagsgegenstände in ein Designkonzept einzuarbeiten. Mit einer verblüffenden Leichtigkeit wurde alltäglichen Möbelstücken neue Funktionen zugeteilt. So entdeckt man in der Safarilodge ein Vintage Feldbett, welches mit einer einfachen Glasplatte zu einem Loungetisch umfunktioniert wurde. Im selben Hotel sitzt man nicht auf teuren Designersesseln, sondern auf schicken Campingstühlen mit Lederdetails, welche mit rustikalen Polstern im Kolonialstil kombiniert werden.

Das gleiche Prinzip konnten wir auch anderenorts bei Tisch entdecken, als uns statt eines Buttertellers eine farbenfrohe Fliese gereicht wurde. Ein attraktiver Eyecatcher!

Bei all den Möglichkeiten, welche dem Gestalter zur Verfügung stehen, ist es essenziell, bei der Kreation die Authentizität nicht zu verlieren. Wenn man kein 5 Sterne Plus Hotel in Dubai ist, dann soll man auch nicht versuchen, eines zu sein. Schon gar nicht in Südafrika, oder eben in Österreich. Denn nur wer sich auf seine Stärken und Qualitäten fokussiert und diese authentisch an seine Zielgruppe weitergibt, wird es schaffen, einzigartige und unverwechselbares Erlebnisse zu schaffen, die nachhaltig in Erinnerung bleiben.

Haben Sie Fragen? Suchen Sie kreative Ideen? Ich stehe sehr gerne für ein Gespräch zur Verfügung! Ich wünsche erfolgreiche Wochen und freue mich auf ein Wiederlesen im nächsten Monat!

© Anna Zemann

Stephanie-Katrin Donis, MDes ist Gründerin der Design Agentur STEKADO. Die Designerin mit gastronomischem Background ist spezialisiert auf die Umsetzung von Unternehmenswerten in ganzheitliche Gestaltungskonzepte. Dabei werden Corporate und Interior Design zu Gesamterlebnis

STEKADO Corporate Design and Interiors
M +43 676 30 38 621
E office@stekado.at
FOLLOW facebook.com/stekadoID
www.stekado.at