Future Meat – die Zukunft der pflanzlichen Fleischproduktion

Julia Kosoric

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Dass die Haltung von Nutztieren für die Umwelt besonders belastend ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Sie verursacht weitaus mehr Treibgas-Emission als der Anbau von pflanzlichen Nahrungsmitteln.

Ein Kilogramm Schweinefleisch zum Beispiel, entsendet genauso viel CO2, wie 80 Kilogramm Kartoffeln. Ein Kilo Rindfleisch emittiert 15,4 kg CO2, wohingegen Linsen mit einem ähnlichen Proteingehalt, lediglich 0,7 kg CO2 ausstoßen. Der Transport selbst spielt hier eine eher nebensächliche Rolle. Hierbei geht es rein um die Produktion an sich. Einige Firmen haben es sich daher um Ziel gemacht, diesem Problem entgegenzuwirken. Und das, ohne auf die geschmacklichen Vorzüge eines saftigen Stückes Fleisch zu verzichten. So heißt es jedenfalls. 

Keine Schweinerei

Laut der österreichischen Umweltorganisation Global2000 liegt Österreich in Sachen Fleischkonsum auf Platz drei und weltweit auf Platz 15. Es heißt das jeder Österreicher/in in seinem/ihrem Leben durchschnittlich 5,9 Tonnen Fleisch isst. Besonders beliebt ist weltweit betrachtet, Schweinefleisch. Das Unternehmen Right Treat hat es sich zu seiner Aufgabe gemacht, den Konsum von Schweinefleisch in eine umweltbewusstere und schmackhafte Richtung zu lenken. Die Philosophie der Firma ist laut Gründer David Yeung: “Wir glauben, dass eine langfristige Win-Win-Win-Situation zwischen dem Planeten, der Menschheit und den Tieren möglich ist. Konsum und Genuss dieser Generation sollten nicht zu Verantwortung und dem Leid künftiger Generationen und anderer Wesen werden”. 

Hergestellt wird Omni Pork daher lediglich aus dem Eiweiß der Erbse, aus nicht genetisch veränderten Sojabohnen und Reis. Die Vorzüge der rein pflanzlichen Schweinefleisch-Kopie gegenüber des tierischen Originals sind laut Right Treat ein geringer Anteil an gesättigten Fettsäuren, weniger Kalorien, kein Cholesterin, 233 % mehr Kalzium und 53 % mehr Eisen. Omni Pork ist frei von Antibiotika, Hormonen und 100 % tierfreundlich, heißt es weiter. Wie herkömmliches Fleisch auch, kann es gebraten, frittiert oder gedünstet, und je nach Belieben gewürzt und angerichtet werden.

Glückliche Burger

Das Molekül Häm, sorgt laut dem US-amerikansichen Unternehmen Impossible Foods, für den einzigartigen Geschmack deren Fake-Fleisch. In außergewöhnlich hohen Konzentrationen wird es nämlich im Körper von Tieren vorgefunden. Es ist für den Transport von Sauerstoff und für die rote Farbe des Blutes verantwortlich. Der Wissenschaftler und Gründer von Impossible Foods, Pat Brown, war es, welcher das rein auf Pflanzen basierende Fleisch in seinem Labor entwickelt hat. Die Consumer Technology Association, kurz CTA, kürte das Fleisch des Unternehmens bereits zum “unerwartetsten” und “wirkungsvollsten Produkt” des Jahres 2019. 

Impossible Foods/Instagram

Fleisch aus dem Labor

Das israelische Start-Up Unternehmen Aleph Farms ging in Sachen Fleischrevolution noch einen Schritt weiter. Ende des letzten Jahres machten sie mit dem Steak aus dem Labor auf sich aufmerksam. Für die Herstellung werden Zellen des gewünschten Tiers entnommen – schmerzfrei natürlich – und schließlich mittels Biotechnologie im Labor zu Muskelzellen vermehrt. Dünne Hautschichten können so zum Beispiel nicht leicht strukturiertes Faschiertes ersetzen. Bei Steak wird die Sache schon etwas komplizierter. Aleph Farms ist in Sachen Struktur zwar schon recht zufrieden mit deren Leistung, geschmacklich heißt es laut der Erfinder, bestehe jedoch etwas Nachholbedarf. Auch der die Herstellkosten sind momentan noch sehr hoch. Die Produktion eines handflächengroßen Stücks kommt aktuell auf circa 50 US-Dollar. 

Hier finden Sie nähere Informationen zum Thema Fleisch aus dem Labor: https://bit.ly/2Ibkwxd