20 Jahre Andreas Flatscher – Erfolgsrezept des Steakpioniers

Lisa Heinzl

Immer einen Schritt voraus

Seit 20 Jahren mischt Vollblutgastronom Andreas Flatscher die Gastronomie in Wien auf und sorgt mit seinen unkonventionellen Konzepten für Aufsehen. Mit Anfang 20 hat er das erfolgreiche Szene-Lokal „Die Wäscherei“ eröffnet und damit den großen Durchbruch geschafft. Nach nur wenigen Monaten war das Lokal in aller Munde und für Flatscher der Anfang einer steilen Gastro-Karriere. Nach einem erfolgreichen Jahrzehnt verkaufte der gebürtige Salzburger 2009 die Wäscherei und meldete sich 2 Jahre später mit einem völlig neuen Lokal-Konzept zurück. Mit Mut zur Innovation brachte er damals den amerikanischen Steak- und Burger-Trend nach Wien und war damit der Vorreiter für sämtliche Steak- und Burgerlokale in Österreich. Mit Inspirationen aus Küchen dieser Welt entwickelte er ein Konzept, das seit über 7 Jahren die Herzen aller Fleischliebhaber höher schlagen lässt. Doch dem war nicht genug: im Februar 2014 brachte der Erfolgsgastronom mit seinem neuen Projekt „Flatschers Bistrot & Bar“ ein kleines Stück Paris nach Wien und erweiterte sein Imperium in der Kaiserstraße um ein weiteres Lokal. Neben Steak- und Burgerspezialitäten kann man im Bistrot auch Muscheln, Fischgerichte und andere französische Köstlichkeiten genießen. Dazu kommt eine Vielfalt an französischen Weinen und die Auswahl an über 50 verschiedenen Gin-Sorten inklusive der Flatschers Eigenmarke „Wakeholder“- Gin.

Ein Wirt zum „Angreifen“                      

Der Steakhouse-Pionier setzt neben der erstklassigen Qualität seiner Produkte, vor allem auf die Nähe zum Gast. Flatscher liebt den persönlichen Kundenkontakt und lässt es sich nicht nehmen, seine Gäste mit „Schmäh“ und Charme durch einen kulinarischen Abend zu begleiten. Auch in der Personalauswahl setzt der passionierte Gastronom auf Herzlichkeit: sein Personal ist darauf geschult, dem Gast mit Freundlichkeit und Engagement den Abend zu versüßen.

Genuss und Gemütlichkeit

Seine Inspirationen hat sich Flatscher auf seinen kulinarischen Reisen geholt und neu entdeckte Ideen in seine Konzepte miteinfließen lassen. Die gesamte Einrichtung seiner Lokale steckt voller Liebe zum Detail und ist bis in den letzten Winkel durchkonzipiert. Flatscher will eine ungezwungene Atmosphäre schaffen und verbindet Genuss mit Gemütlichkeit.

Projekte über Projekte: Steak Away und Magazin für Fleischeslust

Zusätzlich zum Restaurantbetrieb, bietet Andreas Flatscher seinen Kunden die Möglichkeit, sich die köstlichen Steaks vakuumverpackt zum selbst Grillen und Genießen mit nach Hause zu nehmen. Um seine Stammgäste auf dem Laufenden zu halten, gibt es seit einiger Zeit ein eigenes Flatschers Kundenmagazin, das seine Unternehmensphilosophie wiederspiegelt und sich mit den Themen Steaks, Kulinarik und Lifestyle beschäftigt.

Im Interview gibt uns der erfolgreiche Allrounder einen kurzen Rückblick auf die letzten 20 Jahre und erzählt von seinen Vorstellungen für die Zukunft.

GN: Was macht für Sie einen erfolgreichen Gastronomen aus und was macht Sie selbst seit 20 Jahren so erfolgreich?

Flatscher: An erster Stelle steht ohne Frage die Gästeorientierung und Empathie, gegenüber dem Gast. Nur so kann man vollste Kundenzufriedenheit erzielen und sich Kritik sofort annehmen. Was den Erfolgsunternehmer außerdem ausmacht, ist die Fähigkeit zur Entwicklung innovativer Konzepte. Wie ein Regisseur, der ein Drehbuch schreibt, muss man als Unternehmer im Stande sein, eine gesamte Geschichte um ein Lokal-Konzept zu basteln.

GN: Sie haben auf Ihren kulinarischen Reisen viele interessante Ideen gesammelt. Was war Ihre größte Inspiration?

Flatscher: Von all den Reisen, die ich gemacht habe, haben mich New York und Hamburg am meisten inspiriert. Besonders imponiert haben mir die „Bullerei“ von Tim Mälzer in Hamburg, sowie die Brasserie „Les Halles“ in New York mit Ideen für das Flatschers Bistrot.

GN: Was macht Ihnen in der Gastronomie am meisten Spaß?

Flatscher: Am meisten Freude habe ich am persönlichen Gästekontakt und dem damit verbundenen unmittelbaren Feedback.

GN: Sie haben den Steak- und Burger-Trend nach Wien gebracht. Mittlerweile gibt es Steak- und Burgerlokale wie Sand am Meer, was hebt Ihr Lokal von anderen ab?

Flatscher: Abgesehen von der hochwertigen Qualität unserer Produkte, legen wir viel Wert auf die Freundlichkeit unseres Service-Personals und schaffen damit einen herzlichen Umgang in ungezwungener Atmosphäre. Bei der Auswahl unseres Personals, achte ich besonders auf Ausstrahlung und Persönlichkeit, das nötige Fachwissen kann man schließlich erlernen. Mein Motto ist, dass ich meine Mitarbeiter menschlich so angenehm finden muss, dass ich mir gerne ein Fußballmatch mit ihnen anschauen oder sie privat auf einen Kaffee treffen würde.

GN: Sie haben Ihr Wirtschaftsstudium aus Liebe zur Gastronomie abgebrochen. Wann war Ihnen klar, dass Sie ein eigenes Lokal eröffnen möchten?

Flatscher: Meine Leidenschaft für die Gastronomie habe ich mit Mitte 20, während meiner Zeit im Cafe Blaustern, entdeckt. Mir wurde klar, dass ich meine Passion gefunden habe und ich habe innerhalb eines Jahres das Konzept für die „Wäscherei“ auf die Beine gestellt. Mit dem Eröffnen eines Lokals ist es wie mit dem Kinder kriegen, entweder man fängt ganz früh an oder recht spät.

GN: Sie sind ein Fleischliebhaber, wie stehen Sie persönlich zu Vegetariern und dem vegetarischen Trend?

Flatscher: Persönlich habe ich keinerlei Probleme mit Vegetariern, allerdings finde ich es schade, wenn beispielsweise in einer Partnerschaft der gemeinsame Fleischgenuss wegfällt. Auch ich esse 4x die Woche bewusst kein Fleisch und achte beim Fleischeinkauf auf exzellente Qualität und artgerechte Haltung. Auf der Speisekarte des Flatschers Steakhouse findet man allerdings nur zwei vegetarische Gerichte, was mir auch unlängst eine Diskussion mit einer Vegetarierin einbrachte. Ich verstehe die Gesinnung, aber ein Steakhouse ist für einen Vegetarier vielleicht nicht der beste Ort kulinarisch voll und ganz auf seine Kosten zu kommen.

GN: Zukunftsausblick – Was wäre Ihre Wunschvorstellung für die nächsten 10 Jahre?

Flatscher: Eines meiner Vorhaben ist es, das Flatschers auf diesem Niveau zu halten und meine Gäste noch die nächsten 20 Jahre glücklich zu machen. Das Flatschers hat auch in Zukunft noch viel Potential nach oben – meine Devise ist Evolution, statt Revolution. Mit Mitte 40 möchte ich gerne erneut für ein halbes Jahr verreisen und mich anschließend mit einer neuen Idee verwirklichen. In welchem Bereich steht noch nicht fest, vegetarisches Restaurant wird es allerdings keines werden. Für die Gastronomiebranche würde ich mir wünschen, dass sie ernster genommen wird und dass Newcomern mit tollen Ideen mehr Möglichkeiten der Fremdfinanzierung geboten werden. Alles in allem stelle ich mir eine bunt durchmischte Gastronomie-Landschaft vor, zusammengesetzt aus alten Hasen der Gastronomie und Nachwuchsgastronomen mit originellen Ideen. Ein persönliches Anliegen wäre es mir, wenn in Zukunft alle Online-Bewertungsplattformen abgedreht werden, das würde mir viel Ärger ersparen (lacht). Reanalogisierung ist für mich wesentlich attraktiver als komplette Digitalisierung und im Gegensatz zu Online-Bewertungen, kann man persönlichem Feedback sofort entgegenwirken. Ich wünsche mir auch in Zukunft mit meinen Mitarbeitern, langjährigen Geschäftspartnern und Gästen gemeinsam zu wachsen und in diesem Sinne: Vollgas voraus!

Flatschers Steakhouse

Kaiserstraße 113-115 / 1070 Wien

Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag: 17 bis 00

Telefon: +43 1 523 42 68

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