VKI testet Käsekrainer: 23 von 28 Produkte überzeugen

Philipp Stottan

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Grillduft in der Nase und eine saftige Käsekrainer auf dem Teller – das versteht die Mehrheit der heimischen Wurstliebhaber unter einem sommerlich-kulinarischen Erlebnis. Denn die Käsekrainer ist in Österreich mittlerweile die beliebteste Grillwurst. Aus diesem Grund hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) gemeinsam mit AMA-Marketing diese österreichische Erfindung getestet. 28 verpackte Käsekrainer wurden unter anderem auf Zutaten, Geschmack und Keime untersucht. Darunter 6 Puten-Käsekrainer, 5 Bio-Produkte und 9 Würstel mit dem AMA-Gütesiegel.

Großes Angebot – große Preisunterschiede

Die Beliebtheit der Käsekrainer spiegelt sich auch im Angebot in den Supermärkten wider. Jede Handelskette führt zumindest einen Artikel dieses Wurstklassikers, oft sogar mehrere. In den Test einbezogen wurden nur verpackte Produkte, denn Grillwürste werden immer seltener beim Fleischhauer gekauft. Unter den 28 Testkandidaten finden sich auch 6 Puten-Käsekrainer, deren Fleisch eben von der Pute kommt. Klassischerweise besteht die Käsekrainer aus Rind- und Schweinefleisch oder nur aus Schweinefleisch. Zusätzlich kommen noch Speck, Salz und Gewürze dazu – und natürlich Käse, meistens Emmentaler. 9 der getesteten Würste sind mit dem AMA-Siegel ausgezeichnet. Bei diesen Produkten müssen das Fleisch und der Käse aus Österreich kommen. Unter allen Produkten finden sich 5 aus biologischer Landwirtschaft. Die Preise für das Grillgut variieren stark. Von 5,85 bis 16,63 Euro pro Kilogramm reicht die Palette.

Deftiger Energielieferant – leichtere Varianten

Dass Käsekrainer eher zu den deftigen Speisen zählen, überrascht wohl nicht. Trotzdem gibt es im Energiewert krasse Unterschiede. Die „leichtesten“ Würste lieferten 174 Kilokalorien pro 100 Gramm, die „schwersten“ gleich 388 Kilokalorien. Wer es lieber sommerlich-leicht mag, sollte zu Puten-Käsekrainern greifen, diese enthalten deutlich weniger Fett und damit auch deutlich weniger Kilokalorien. Aber auch in der Größe unterscheiden sich die Würstel enorm. Die kleinsten Käsekrainer wogen nur 30 Gramm, die größten mit 170 Gramm fast sechsmal so viel.

Hohe Qualität – nur ein Ausreißer

Bei der Verkostung vergaben die Experten an 5 Produkte die volle Punkteanzahl. Die Laienverkoster waren mit ihrer Begeisterung etwas zurückhaltender. Alle Proben wurden außerdem im Labor physikalisch-chemisch analysiert. Dabei war klar zu erkennen, dass die Zusammensetzung der angegebenen Inhaltsstoffe den Tatsachen entsprach. Die mikrobiologische Untersuchung zeigte jedoch, dass bei zwei Käsekrainern Verbesserungsbedarf bestand, eine wegen krankmachender Keime nicht mehr genusstauglich war. Sie hätte nicht mehr verkauft werden dürfen.

15 „sehr gut“ – 1 „nicht zufriedenstellend“

Das beruhigende Resümee auch für Gesundheitsbewusste: hin und wieder kann durchaus sorgenfrei eine gegrillte Käsekrainer genossen werden. Denn von den 28 Testkandidaten bekamen 15 ein „sehr gut“ ausgestellt, 8 ein „gut“. Vier wurden als durchschnittlich eingestuft. Das zu stark mit Keimen belastete Produkt musste sich mit „nicht zufriedenstellend“ abspeisen lassen.
Der Verkaufspreis ließ keine Rückschlüsse auf die Platzierung zu. So war etwa das teuerste Würstel der Kategorie Puten-Käsekrainer am schlechtesten gereiht. Ein Punktesieger der klassischen Käsekrainer hingegen war einer der günstigsten.