Muscheln & mehr: wo Nicht-Muschelesser zu Muschelessern werden

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Chefkoch Lukas Niedoba isst seine Miesmuscheln

Im 8. Bezirk versteckt sich ein wunderbares Muschellokal, das erst letztes Jahr seine Pforten geöffnet hat. Definitiv ein Geheimtipp für alle (auch die zukünftigen) Muschelliebhaber!

 

Lukas Niedoba, der Allrounder

In seiner winzigen Küche zaubert Lukas Niedoba alle Gericht allein und ist gleichzeitig auch Restaurantleiter, Gastgeber und Kellner im Muscheln & mehr. Wie man das alles schafft mit nur einer weiteren Kellnerin? „Meine Arbeit macht mir einfach sehr Spaß!“, so lautet der Geheimtipp.
Zugegeben in Wien gibt es noch nicht so viele Restaurants, wo man Muscheln in höchster Qualität genießen kann, weshalb wir wirklich froh sind, dass der gebürtige Wiener sich getraut hat ein eigenes Muschellokal zu eröffnen. Dabei ist Lukas Niedoba ein Quereinsteiger, denn zuvor war er im Marketing und Verkauf tätig, bis er am WIFI eine Ausbildung zum Küchengehilfen erfolgreich absolvierte. Aber dann ging alles so schnell, dass er noch nicht die Ausbildung zum echten Koch machen konnte. Diese steht aber auf seiner ToDo-Liste.

Muscheln im Fokus

Wie der Name des Lokals verrät, liegt der Fokus primär auf Muscheln. Genauer gesagt auf Miesmuscheln und Vongole. Serviert werden 300 oder 500 Gramm Miesmuscheln im herrlichen Gemüsesud mit knusprigen Baguettes. Dabei gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen, wie zum Beispiel „Miesmuscheln nach Art des Hauses“, welches mit Schalotten, Knoblauch, Weißwein und Zitronen abgeschmeckt ist. Wer es lieber fruchtiger mag, dem sei der Gemüsesud mit Tomaten empfohlen. Neben Muscheln werden auch andere köstliche Gerichte angeboten, wie beispielsweise Tagliatelle mit Steinpilzen, Flusskrebse oder der Vorspeisenteller Triologie „Land“ mit schwarzen und grünen Oliven, Serrano und Mozzarella mit hausgemachtem Pesto. Und ab nächster Woche ergänzen Austern und Jakobsmuscheln die kleine, feine Speisekarte.

Die vertraute Heimatmosphäre

Die dunklen, massiven Holzschränke verleihen dem Lokal ein heimisches und zugleich gemütliches Ambiente. Von außen sieht man am Fenster noch die Bezeichnung des alten Lokals „Café“, da früher hier ein portugiesisches Café beheimatet war. Doch, „warum muss man die Vergangenheit immer beseitigen?“, fragt sich der Gastgeber und da hat er Recht. Abgesehen von seiner Bodenständigkeit, hat der Gastgeber auch ein großes Herz für angehende Künstler, denn alle drei bis vier Monate haben sie die Chance, ihre Bilder im Restaurant auszustellen. Zurzeit findet man die Bilder von der französischen Künstlerin Véronique.

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Ein eigenes Muschelrestaurant zu eröffnen, war schon immer ein Traum des sympathischen Wieners gewesen. Früher habe er oft in Italien Urlaub gemacht und war seitdem begeistert von Muscheln. „Ich esse sehr gerne Muscheln. Ja, es ist mein Lieblingsgericht!“, so der Restaurantleiter. Aber auch der Mangel an richtig guten Muschellokalen in Wien, ermutigte ihn den Schritt in die Selbstständigkeit: „In Wien gab oder gibt es noch nicht so viele Restaurants, in denen man Muscheln essen kann. Außerdem wollte ich einfach wissen, ob ich das wirklich schaffe ein eigenes Lokal auf die Beine zu stellen!“ Die Muscheln, die er in seinem Lokal anbietet, bezieht er von Eishken Estate, die bekannt für ihre exzellenten Meeresfrüchte sind. Das wichtigste Merkmal bei Muscheln sei die Frische, denn die schmecke man bei den Gerichten heraus: „Ich wasche die Muscheln sehr sorgfältig und das beansprucht sehr viel Zeit. Denn jede einzelne Muschel wird kontrolliert!“ Doch die Arbeit und die Mühe lohnt sich, denn zu seinen schönsten Erlebnissen als Koch zählen immer wieder die Bestätigungen, dass er das Richtige tut: „Natürlich ist es schön zu sehen, wenn die Teller leer sind. Außerdem fühle ich mich geehrt, wenn Muschelesser aus anderen Ländern meine Gerichte loben. Oder wenn ich Nicht-Muschelesser zu Muschelessern mache. Das ist ein schönes Gefühl!“.

 

Muscheln & mehr
Kochgasse 18, 1080 Wien
Tel.: 0664 514 78 20
Öffnungszeiten:
Mo. – Sa: 17 – 22:30 Uhr
 

Fotocredits: © Muscheln & mehr