Lebensmittel-Check: die Blacklist 2016

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Versteckte Preiserhöhungen, Mogelpackungen, verwirrende Herkunftsangaben: Konsumentenschützer decken die Tricksereien des Jahres 2016 auf

Beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) sind auch heuer wieder zahlreiche Beschwerden über Mogelpackungen, Preiserhöhungen und verwirrende Herkunftsangaben eingegangen. Das Testmagazin Konsument ließ seine Leser darauf hin über die besonders ärgerlichen Produkte der Lebensmittelindustrie abstimmen. An der Umfrage auf der Plattform www.lebensmittel-check.at nahmen 1200 Leser teil. Die komplette Negativliste erscheint in der Jänner-Ausgabe von Konsument.

Die drei größten Aufreger des Leservotings

Nestlé Smarties & Vanillejoghurt
Ein häufiger Trick der Lebensmittelbranche ist noch immer die Vermittlung, ein Produkt sei aufgrund seiner Inhaltsstoffe besonders gesund. So geschehen beim Nestlé Smarties & Vanillejoghurt, das mit einem 71-prozentigen Milchanteil beworben wird. Die Konsumentenschützer suchten in der Zutatenliste jedoch vergeblich nach Milch.
Stattdessen fanden sie Vollmilch- und Magermilchpulver, Molkenerzeugnis und etliche andere Zusatzstoffe. Der VKI fragte beim Unternehmen nach, welches erklärte, das Joghurt habe einen Anteil von 65 Prozent Magermilch und sechs Prozent Schlagobers.
Fazit des VKI: wo keine reine Vollmilch enthalten ist, sollte auch keine beworben werden.

Spar Natur pur Bio Pufuleti
Die Aufschrift „Bio-Maisgrieß aus Österreich“ sowie ein rot-weiß-rotes Band sollen den Konsumenten vermitteln, dass die Zutaten aus Österreich stammen und auch hier verarbeitet wurden.
Doch auch in diesem Fall wird der Käufer in die Irre geführt. Auf der Rückseite der Spar Natur pur Bio Pufuleti steht unter dem grün-weißen Biozeichen die Abkürzung RO für Rumänien. Der Grieß stammt Spar zufolge tatsächlich aus Österreich, werde aber in Rumänien weiterverarbeitet, da es an heimischen Produzenten mangle, die vergleichbare Qualität herstellen könnten.
Fazit des VKI: Produkte sollten nur dann mit Österreich-Bezug werben, wenn sie aus österreichischer Rohware in Österreich erzeugt wurden.

Milupa Aptamil Milch-Getreidebrei Weizen-Hirse-Hafer
Der VKI fand mit Hilfe eines Röntgenscans heraus, dass es sich hier um eine klassische Mogelpackung handelt. Das Pulver für den Babybrei befindet sich in einem Beutel, der in einem Überkarton steckt. Der Beutel selbst ist jedoch noch zu einem Drittel befüllt. Auf Nachfragte teile Milupa den Konsumentenschützern mit, dass die Füllhöhe technisch bedingt sei. Um die Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, werde das Pulver unter Schutzatmosphäre verpackt und daher sei eine komplette Befüllung nicht möglich.
Fazit des VKI: Andere Hersteller bieten ähnliche Produkte in kleineren Verpackungen an, die konsumenten- und umweltfreundlicher gestaltet sind.