(F)rohe Weihnachten – Nehmen Sie es nicht persönlich!

Michaela Reisel

Schon seit Jahren, um nicht zu sagen seit Jahrzehnten, wird uns in der Werbung, in Zeitungen, Zeitschriften und im TV die Gemütlichkeit und die Besinnlichkeit der Weihnachtsfeiertage propagiert und illusioniert.

Doch viele Menschen verbinden mit diesen Feiertagen mehr Stress als Besinnlichkeit. In den USA prügeln sich am Freitag nach „Thanksgiving“ die Menschen in Läden um die günstigsten Angebote. Schließlich ist es ja der „Black Friday“.

In Österreich hat dieser Brauch noch nicht zur Gänze Einzug gehalten, aber der Begriff ist uns schon wohlbekannt. Einige Wirtschaftstreibende kennen den „Black Friday“ als Indikator des gesamten Weihnachtsgeschäftes. Der Dezember kommt und die Leute drehen durch!

Was hat das alles mit der Gastronomie zu tun?

Ganz einfach, nicht nur in den Geschäften werden die Zustände rauer, um nicht zu sagen roher. Mittlerweile hat man das Gefühl, dass die Menschen mit Stichtag 1. Dezember nicht nur gestresster werden, sondern auch teilweise ihr Benehmen und ihre Manieren bei der Eingangstüre abgeben. Zum Leidwesen des Servicepersonals wird dann oft der Frust der Weihnachtseinkäufe am Kellner oder an der Kellnerin ausgelassen. Ich kenne einige Leute, die es verstehen, die Verrohung in der Adventszeit mit Humor zu nehmen. Zum Beispiel führt ein Wiener Kellner jeden Abend Buch und schreibt die kuriosesten Aussagen der Gäste nieder. Im neuen Jahr teilt er sie dann mit seinen Kollegen, damit sie im Nachhinein gemeinsam darüber lachen können.

Die Weihnachtszeit ist für alle Dienstleistungsunternehmen eine harte Zeit. Ich kann Ihnen nur raten, nehmen Sie die Dinge in dieser Zeit noch weniger persönlich als sonst im Jahr. Viele leiden unter den Gerüchen, die Punsch, Frittierfett und Kerzenöl verströmen. Für viele ist die Weihnachtszeit nur Belastung, weil sie emotionale Erwartungen weckt, die in der Realität nie einlösbar sind.
Der Trost, den ich Ihnen geben kann, ist: auch diese Tage gehen vorbei!

Und womöglich besteht danach für Sie die Gelegenheit, die Füße hochzulegen und einmal durchzuatmen. Selbst wenn das nicht möglich ist, kann ein kleiner Blick in Richtung Umsatz auch einmal ein Lächeln hervor zaubern.

2016 war ein spannendes Jahr und eines steht fest: 2017 wird mit Sicherheit genauso aufregend.

Auch im neuen Jahr werden viele Neuerungen, Trends und Topics in der Branche warten und lauern. Und ja, wir werden uns mit Sicherheit im nächsten Jahr auch wieder über einige Dinge ärgern.
Doch letzten Endes werden wir auch die negativen Dinge wieder ertragen, weil wir doch mit Leib und Seele Gastronomen sind. Wir sind und bleiben ein Menschenschlag, den so leicht nichts aus der Bahn wirft. Darauf darf man schon sehr stolz sein.

Keine Sorge, ich wünsche Ihnen zum Schluss nicht auch noch eine besinnliche Zeit. Nein!
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und möglichst stressfreie Zeit und anschließend einen perfekten Start ins neue Jahr, damit Sie 2017 die Welt der Gastronomie im Sturm erobern können.

Herzlichst, Ihr Peter Pointner!

Ich freue mich immer über Feedback und Anregungen:

Peter Pointner: mobil 0664/ 33 77 417

Email: buerowien@gastroboerse.at