Peter Dobcak: Wirtschaftliche Fairness – auch abseits der EM gefordert

In den letzten Wochen sieht sich eine Gruppe von Gastronomen und Privatpersonen dazu berufen, andere Lokale mit Klagen zu drohen, weil diese angeblich das Tabakgesetz nicht einhalten.

Abgesehen davon, dass eigentlich das Magistrat für derartige Kontrollen und Bestrafungen zuständig ist, lehne ich das „Vernadern“ von Kolleginnen und Kollegen generell heftig ab.

Gegen diese Art der Selbstjustiz müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Ich habe die Rechtsabteilung der Wirtschaftskammer Wien gebeten, mögliche Schritte dagegen zu prüfen.

Nochmals, wir alle sind aufgefordert das Tabakgesetz einzuhalten!

Ich bin auch nicht dafür zu haben rechtswidriges Verhalten zu unterstützen, doch unsere Branche ist schon genug mit verschiedensten Auflagen und Vorschriften konfrontiert. Da sollten wir uns eigentlich gegenseitig unterstützen und nicht das Leben schwerer machen. Das Hoffen auf einen vorübergehenden Wettbewerbsvorteil ist da höchst kurzsichtig.

Die meisten Gastronomen sind bemüht alle Gesetze einzuhalten. Wir wollen unseren Gästen perfektes Service, hochqualitative Speisen und Getränke sowie ein genussvolles Erlebnis in unseren Lokalen bieten. Besonders in Clubs ist allerdings die völlige Überwachung des Rauchverbotes nicht einfach. Wenn Gäste schon in guter Stimmung sind und für einzelne eine Zigarette zu diesem Genuss dazugehört, ist es oft schwer die Situation nicht eskalieren zu lassen. Der Wirt sitzt da, bei bestem Willen, oft „zwischen zwei Stühlen“. Immer wieder gibt es auch unterschiedliche Rechtsansichten welcher Raum nun der Hauptraum ist. Auch da sind wir mit heftigen Diskussionen und oft unrichtigen Beschuldigungen konfrontiert.

Wird das Lokal schon jetzt „zwangsweise“ auf das Rauchverbot umgestellt, hat man bis zum generellen Rauchverbot im Mai 2018 tatsächlich einen eklatanten Wettbewerbsnachteil. Abgesehen davon, dass sich in diesem Fall die rauchenden Gäste vor dem Lokal aufhalten und eventuell mit Anrainern in Konflikt geraten. Was sich hier derzeit in der Inneren Stadt abspielt ist uns allen bekannt.

Damit in Zukunft nicht der Gastronom auf jeden Fall „das Bummerl“ hat, bin ich im konkreten Fall bereits in Kontakt mit dem Verein, der diese Anzeigen zu verantworten hat. Wir werden versuchen, auf den Boden der Fairness zurück zu kehren.

Bitte kontaktiert mich, wenn Ihr oder Eure Kolleginnen und Kollegen von solchen Anzeigen betroffen seid. Ich verspreche Euch, mich bestmöglich für Eure Anliegen einzusetzen.

Euer

Peter Dobcak