„Kuveé“: Die intelligente Weinflasche

Oxidationsschutz und Weinauswahl überzeugen Kritiker noch nicht

Wien/Boston (Culinarius/pte) – Jederzeit ein perfektes Glas Wein, das verspricht die intelligente Weinflasche „Kuvée“ des gleichnamigen Start-ups http://kuvee.com . Denn die WLAN-fähige Flasche mit Touchscreen hält dem Hersteller zufolge einmal geöffneten Wein 30 Tage lang frisch. Das System soll so die Vorzüge einer guten Restaurant-Weinkarte für den Hausgebrauch eröffnen. Der Vorverkauf über Indiegogo http://igg.me/kuvee-smart-bottle steht nur US-Kunden offen, doch Kritikern zufolge lohnt es sich ohnehin, noch zuzuwarten.

Spezielle Ventile eingebaut

„Wie eine Restaurant-Weinkarte lässt Kuvée eine kuratierte Auswahl an Weinen glasweise genießen“, umreißt Firmengründer Vijay Manwani den Vorteil der intelligenten Flasche. Damit angebrochener Wein länger gut bleibt, setzt das System auf spezielle Ventile. Sie sollen verhindern, dass der Wein beim Einschenken mit Luft in Kontakt kommt und daher oxidiert. Auf dem Touchscreen-Etikett zeigt die Flasche an, welcher Wein im aktuell eingelegten Kanister ist. Zudem können Nutzer Details zum jeweiligen Tropfen abrufen und auch gleich ihre Bewertungen abgeben.

Zumindest 48 verschiedene Weine sollen bis zum Produktstart im Oktober im Angebot von Kuvée sein. Sie werden dann in speziellen Alu-Kanistern für die intelligente Flasche geliefert. Das klingt zwar auf den ersten Blick tatsächlich nach einer recht gut sortierten Restaurant-Weinkarte. Doch andererseits drängt sich die Frage auf, was das System echten Weinliebhabern bringt, wenn sie es für ihre persönlichen Lieblingssorten womöglich gar nicht nutzen können. Da sind mindestens 179 Dollar Vorverkaufspreis für eine Kuvée-Flasche und vier Wein-Kanister doch ein eher teurer Spaß, wie auch US-Kritiker vermerken.

Zuwarten lohnt sich durchaus

Für wirkliche Gourmets noch problematischer scheint freilich, dass die intelligente Flasche den Testern zufolge noch nicht recht hält, was der Hersteller verspricht. „The Verge“ ist der Ansicht, dass man nach fünf Tagen durchaus schmeckt, dass der Wein nicht mehr ganz frisch ist. Laut „Cnet“ ist das Konzept durchaus interessant, das System aber noch zu unausgereift. Geschmack und Aroma blieben nicht konsistent erhalten, der Charakter des Weins werde seltsam verändert. Angesichts eines geplanten Ladenpreises von 250 Dollar sei es daher eher anzuraten, auf eine verbesserte Ausführung zuzuwarten.

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