Franchisenehmer – die tragende Säule von McDonald’s

Wien (Culinarius) – Cheeseburger, Curly Fries, Chicken McNuggets, Bic Mac oder doch lieber nur einen McSunday? Während den einen bei diesen Worten das Wasser im Mund zusammenläuft, vergeht den anderen jeglicher Appetit – und doch kann jeder etwas mit diesen Begriffen anfangen. Obwohl McDonald’s in der Vergangenheit mit viel Kritik zu kämpfen hatte, vertritt die Fast-Food Kette trotz allem ihren Standpunkt als eines der bekanntesten und erfolgreichsten Franchise Unternehmen weltweit.

Durch die Standardisierung des Designs und der Produkte schafft McDonald’s bei den Kunden ein Sicherheitsgefühl, das darauf basiert, dass sie überall auf der Welt eine bestimmte Qualität und Leistung erwarten können. Diese Vorhersagbarkeit gibt den Kunden Vertrauen – und Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Dabei verfolgte McDonald’s von Beginn an das moderne Franchisesystem, welches das Unternehmen zu Millionenumsätzen führte. Angefangen in 1955, als das erste Restaurant in Des Plaines, Illinois (USA) eröffnet wurde, vergab Firmengründer Ray Kroc noch im selben Jahr die erste Restaurant-Lizenz an einen Franchisenehmer. Erst einige Zeit später, 1977, entstand das Unternehmen auch in Österreich mit der Eröffnung des ersten McDonald’s Restaurants am Schwarzenbergplatz in Wien. Mittlerweile zählt die Fast-Food Kette hierzulande insgesamt 196 Restaurants mit 172 McCafés und 9.600 MitarbeiterInnen. Etwa 85% der Restaurants in Österreich werden von 42 Franchisenehmern betrieben.

Beim Franchising stellt McDonald’s als Franchisegeber einem Franchisenehmer die Nutzung des Geschäftskonzeptes gegen Gebühren zur Verfügung. Franchisenehmer sind in diesem Verhältnis selbstständige Unternehmer, die das Recht erhalten, ein eigenes Restaurant unter dem Markennamen McDonald’s zu führen. Dabei leben Franchisegeber und –nehmer in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander, denn nur wenn der Franchisenehmer erfolgreich ist, wird es auch der Franchisegeber sein und umgekehrt. In diesem Modell nutzt der Franchisenehmer das Know-How und die Beratung von McDonald’s und verpflichtet sich gleichzeitig, die Standards des Franchisegebers zu erfüllen, z.B. die strikte Einhaltung von Qualitätsnormen und Maßnahmen zum Umweltschutz. Aufgrund dieses Systems gelang es dem Fast-Food Unternehmen weltweit wie Pilze aus dem Boden zu sprießen. Franchising hat McDonald’s zu der Marke gemacht, die sie heute ist.

Der Erfolg des Unternehmens in Österreich lässt sich leicht an den Umsatzzahlen der vergangenen Jahre ausmachen: so verbucht der Systemgastronomie-Marktführer 2015 576 Millionen Euro – ein Umsatzplus von 14 Millionen Euro zum Vorjahr. Dieses Ergebnis wurde nicht zuletzt durch Investitionen und Innovationen im McDonald’s System hierzulande geprägt. Laut Andreas Schmidlechner, Managing Director von McDonald’s Österreich, wurden 2015 rund 150 Millionen Euro in Österreich investiert. 80 Restaurants der Kette stellten um auf das neue Küchen- und Servicekonzept, bei dem die Gäste bei einem von drei möglichen Bestellpunkten bestellen und bezahlen können. Mit diesem „Multiple-Point-Bestellsystem“ werden die Speisen sofort nach der Bestellung frisch zubereitet. Im Vordergrund steht Effizienz und Frische; die Gäste werden stets schnell und zuverlässig bedient. Bis zum Ende des Jahres 2016, erklärt Andreas Schmidlechner weiter, sollen alle Standorte auf das neue Konzept umgestellt werden. Er ist optimistisch gestimmt, mithilfe der 42 Franchisenehmern noch weiter wachsen zu können.

Kostenpunkt des Franchisesystems von McDonald’s:

Einmalige Kosten

Die Kosten eines neuen Restaurants belaufen sich je nach Standort auf etwa € 800.000,-. Diese Kosten betreffen nur die Restaurantausstattung. Gemäß der Eigenkapitalanforderungen von McDonald’s müsste der Franchisebewerber über mindestens 40% frei verfügbares, nicht gegenüber Dritten belastetes Eigenkapital, verfügen.

Monatliche Kosten

Standortkosten:  McDonald’s stellt den Standort zur Verfügung und trägt die Kosten für die Errichtung des Gebäudes oder den Umbau eines bestehenden Ladenlokals in ein McDonald’s Restaurant, bis auf die oben genannten, vom Franchisenehmer zu bezahlenden Einbauten. Dafür berechnet McDonald’s eine Prozentpacht vom Umsatz.

5% Franchisegebühr: Die laufende Franchisegebühr beträgt 5% vom Umsatz. Sie wird aufgrund von verschiedenen Leistungen des Franchisegebers (Zurverfügungstellung von Marke, Know-how, Systemdienstleistungen) gegenüber dem Franchisenehmer erhoben.

5% Werbung: 4,5% vom Umsatz kommen in den McDonald’s Werbefond, über dessen Verwendung von den Franchisenehmern und McDonald’s gemeinsam entschieden wird. 0,5% sind als Mindestausgabe für lokale Marketingaktivitäten gedacht.

(Quelle: McDonald’s Österreich)

Mit der tragenden Säule der Franchisenehmer wird McDonald’s zum Musterbeispiel eines superlokal agierenden Unternehmens. „Global denken und lokal handeln“ heißt die Devise. Oder wie es Firmengründer Ray Kroc formulierte: „None of us is as good as all of us“ – niemand ist alleine so gut wie alle Partner zusammen.

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