Arik Brauer. Ein Gesamt.Kunst.Werk

Wien (Culinarius) Arik Brauer, ein Gesamtkunstwerk, ein außergewöhnlicher Mann, welcher erstaunlich jung geblieben ist.

Die heute eröffnete Austellung im Leopold Museum ist mit 85 ausgestellten Gemälden seinem 85sten Geburtstag gewidmet, darunter 1/3 noch nie gezeigter Kunstwerke. Arik Brauer für die ältere Generation unter uns ein Begriff, ist er für die Jüngeren unter uns nicht ganz so bekannt. Das Leben des Multitalents ist aber auf alle Fälle einen tieferen Blick wert.

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1929 in Wien, Ottakring geboren, also ein Zeitzeuge, studierte er an der Akademie der bildenden Künste, heiratete später seine jemenitische Frau Naomi, kreuzte mit dem Fahrrad halb Spanien, Frankreich und Nordafrika und lebte mit seiner Frau 7 Jahre in Paris. Für ihn, künstlerisch gesehen, die wichtigsten Jahre. Heute lebt er teilweise in Wien und Israel und ist Vater eines „Dreimäderlhaues“. Vielen wird Herr Brauer nicht „nur“ als Maler ein Begriff sein, sondern auch als Musiker, Dichter und Tänzer.

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Die Ausstellung ist übrigens mit seinem langjährigen Freund, dem bekannten Architekten Gustav Peichl entstanden. Die Handschrift des Architekten ist nicht zu übersehen (wortwörtlich). Gleich beim Eintreten findet man einen meterhohen Pavillon in der Mitte der Halle.Und jetzt kommt die außergewöhnliche Besonderheit dieser Ausstellung: Arik Brauer selbst wird an jedem Sonntag, solange die Ausstellung läuft (insgesamt sind es 6 Sonntage), die noch weißen Wände des Pavillons cora Publikum live bemalen. Also für alle Voyeristen unter euch Kalender zücken. Zu den Gemälden selbst ist zu sagen, dass das Talent es versteht dramatische Bildinhalte, sei es Tschernobyl oder die Unterdrückung der Frauen in farbenprächtigen Bilder wiederzugeben. Für den sensiblen Beobachter ist zu bemerken, dass keine Leinwände sondern Hartfaserplatten verwendet werden. Nach einem genauen Nachfragen beim Künstler persönlich, wird uns erklärt, dass die Platte eine noch viel glattere Hintergrundfläche bietet und die Farbe sich weniger ausdehnt. Aha. Wieder etwas gelernt.

Danke Herr Professor für den künstlerischen, inspirierenden Vormittag. Arik Brauer noch bis 16.2.2015 im Leopold Museum.

Fotocredit: Katharina Deitmayer