Lohnabschlüsse im Hotel- und Gastgewerbe

Wien (OTS/PWK596) – Mit Verwunderung haben die beiden WKÖ-Chefverhandler Helmut Hinterleitner und Klaus Ennemoser, Obmänner der Fachverbände Gastronomie, und Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Jubelmeldung der Gewerkschaften vida und GPA-djp zur Kenntnis genommen, wonach die Gewerkschaften im monatelangen Ringen eine Einkommenserhöhung für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe erreichen konnten. „Tatsache ist, dass die besagte Einkommenserhöhung trotz der Blockadehaltung der Gewerkschaften von der Arbeitgeberseite angeboten wurde, denn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten nicht länger unter der Gesprächsverweigerung ihrer Vertreter leiden“, erklären Hinterleitner und Ennemoser unisono.

Die nun vorliegenden Lohn- und Gehaltsabschlüsse auf Länderebene sind zwar vertretbar, wirklich glücklich zeigt man sich mit derartigen Minimalabschlüssen auf der Arbeitgeberseite aber nicht. Denn die Vertreter der Arbeitgeber haben den großen Wurf angestrebt und eine Paketlösung mit einer modernisierten Nomenklatur und einer deutlichen Anhebung der Löhne und Gehälter vorgelegt. Im Gegenzug dazu wurde die längst überfällige und bedarfsgerechte Flexibilisierung bei den Arbeitszeiten gefordert. „Ginge es nur darum, die Löhne und Gehälter der Inflationsrate anzupassen, dann könnten wir uns für die Zukunft einfach auf eine Formel einigen. Das entspricht aber nicht meinem Verständnis von Sozialpartnerschaft“, so Hinterleitner. Vielmehr müsse man vernünftige rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um gemeinsam die Herausforderungen der Gegenwart zu meistern.

Die Vertreter der Arbeitgeber haben bereits angekündigt, die ausstehenden Punkte bei den nächsten Verhandlungen wieder einzubringen und mit den Gewerkschaften eine zeitgemäße Lösung zum Wohle von Arbeitgebern und Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe erarbeiten zu wollen. (ES)

Der Fachverband Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt rund 60.000 Gastronomiebetriebe mit über 140.000 Beschäftigten. Mit einem Umsatz von ca. 8,5 Mrd. Euro leistet die heimische Gastronomie einen wertvollen Beitrag zur österreichischen Wirtschaft.

Der Fachverband Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt 17.000 Beherbergungsbetriebe mit 1,05 Millionen Betten. Mit knapp 37 Millionen Ankünften und 133 Millionen Nächtigungen leistet die heimische Hotellerie einen wesentlichen Beitrag zur direkten und indirekten Wertschöpfung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in der Höhe von rund 46,5 Milliarden Euro. Das sind 14,8 Prozent des BIP.

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