illycaffè und Lavazza entschlüsseln DNA der Arabica-Kaffeebohne

Ergebnisse eines italienisches Projekts zur Sequenzierung und Charakterisierung des „Coffea Arabica“-Genoms. / Bedeutende Anwendungsmöglichkeiten in Landwirtschaft und Industrie.

Mailand/Wien (OTS) – Am 24. März stellten illycaffè und Lavazza in Mailand die Ergebnisse ihres Projekts zur Sequenzierung des Arabica-Genoms vor. Dieser in der weltweiten Genforschung einmalige Erfolg ist als Durchbruch für zukünftige wissenschaftliche und agrarindustrielle Entwicklungen zu werten, von denen perspektivisch alle Ebenen der Lieferkette in Anbau- sowie Abnehmerländern profitieren können.

Die rein italienische Studie wurde an den Universitäten Padua und Triest sowie dem Institut für Angewandte Genforschung Udine unter der Leitung von Professor Giorgio Graziosi der DNA Analytica Srl, einem Ableger der Universität Triest, durchgeführt. Sie ist ein großartiges Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen zwei weltweit erfolgreichen Kaffeeröstern ebenso wie zwischen der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Sektor.

Im Rahmen des Projekts zur Sequenzierung des Arabica-Genoms konnten Wissenschaftler die genetische Basis dieser Kaffeesorte, die 70% des weltweit produzierten Kaffees liefert, erstmals entschlüsseln und ihre Ergebnisse in Hinblick auf eine mögliche Anwendung in Landwirtschaft und Industrie systematisch ordnen.

„In diesem ehrgeizigen Forschungsprojekt ist es uns gelungen, erstmals einen tetraploiden Organismus mit einer DNA, die doppelt so lang ist wie die der Robusta-Pflanze, zu sequenzieren und zu rekonstruieren“, erklärt Professor Graziosi. „Zu den größten Herausforderungen gehörte die Unterscheidung der Sequenzen der Vorläufergenome Coffea canephora und Coffea eugenioides, die einander extrem ähnlich sind. Diese Besonderheit machte die Rekonstruktion des Arabica-Genoms noch komplexer, so dass wir nun umso zufriedener mit den guten Resultaten sind, die wir durch die Sequenzierung verschiedener Genbibliotheken erzielt haben. Dies ist ein wichtiges Ergebnis für die weitere wissenschaftliche Arbeit im Bereich des Kaffees.“

„Dies ist eine Zeit der positiven Entwicklungen für den Kaffee und seine drei wichtigsten Vorzüge: Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit“, bemerkt Andrea Illy, Präsident und CEO von illycaffè und Vorsitzender des International Coffee Organization’s Promotion and Market Development Committee (ICO). „Dennoch müssen wir uns schon heute auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten: Die Steigerung der Produktion bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität sowie die Förderung der Artenvielfalt und Milderung der Negativeffekte einer globalen Klimaerwärmung. Die nun von uns vorgestellten Forschungsergebnisse sind unverzichtbar und nützlich für alle Akteure in der Lieferkette. Wir fühlen uns sehr geehrt, diese wichtige Reise die Zukunft des Kaffees betreffend gemeinsam mit einem Partner wie Lavazza und Italiens renommiertesten Forschungszentren und Universitäten unternehmen zu dürfen.“

„Wir sind stolz, dass wir einen Beitrag zu diesem wichtigen Forschungsprojekt, in dessen Rahmen es einem rein italienischen Team gelungen ist, die DNA dieses weltweiten Symbols für die italienische Lebensart zu entschlüsseln, leisten konnten. Wir hoffen, dass durch Anstoßeffekte zukünftig alle Ebenen der Lieferkette im Kaffeemarkt einen praktischen Nutzen aus den Ergebnissen ziehen werden“, kommentiert Giuseppe Lavazza, Vice President von Lavazza und Vorsitzender der Initiative for Coffee & Climate – International Coffee Partners. „Die Sequenzierung des Kaffee-Genoms versetzt uns in die Lage, die Pflanze zu ‚lesen‘ und ihre Ursprünge genau zu bestimmen sowie z. B. jene Gene zu identifizieren, die die Kaffeepflanzen widerstandsfähig gegen Krankheiten und Infektionen machen: Mit diesem Wissen werden wir Kaffeeliebhabern eine Qualität liefern können, die auf objektiven Kriterien basiert. Dies ist schon immer eines unserer wichtigsten Ziele gewesen und hierauf wird sich unsere Forschungsarbeit in Zukunft noch mehr konzentrieren.“

Die Sequenzierung des Arabica-Genoms eröffnet Möglichkeiten zur deutlichen Optimierung von Anbaumethoden und generell zur Steigerung der Produktivität des Kaffeeanbaus. So wird es zum Beispiel möglich sein, den Reifungsprozess zu synchronisieren und die Gene zu bestimmen, die für die Widerstandskraft der Pflanze gegen Krankheiten und Infektionen verantwortlich sind sowie Bepflanzungen an ungünstige Klima- und Bodenbedingungen anzupassen.

Mit den Ergebnissen dieses Forschungsprojekts leistet Italien, das allgemein als Heimat des Caffè gilt, einen Beitrag zu weltweiten Effizienzsteigerungen in der Branche und stellt einmal mehr seine Zukunfts- und Innovationsfähigkeit unter Beweis. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Forschungsergebnisse deutlich positive Auswirkungen sowohl auf die Kaffeebranche selbst als auch auf die mit ihr verbundenen Wirtschaftszweige haben werden, die gemeinsam allein in den Anbauländern für 26 Millionen Familien die Lebensgrundlage bilden (Quelle: ICO).

Über illycaffè

Das in Triest, Italien, ansässige Unternehmen illycaffè produziert und vertreibt unter der gleichnamigen Marke eine einzigartige Premiummischung von Espresso in marktführender Qualität. Über sechs Millionen Tassen illy Espresso werden täglich getrunken. illy ist in mehr als 140 Ländern auf der ganzen Welt erhältlich und wird in über 100.000 der besten Restaurants und Kaffeebars angeboten. espressamente illy, die Franchising-Kette typisch italienischer Kaffeebars, ist heute in 30 Ländern mit insgesamt 230 Filialen vertreten. Mit dem Ziel, die Kaffeekultur zu verbreiten, hat illy die Università del caffè gegründet, ein Kompetenzzentrum, das theoretische und praktische Weiterbildung rund um das Thema Kaffee für Kaffeebauern, Kaffeebarpersonal und Kaffeeliebhaber anbietet. illycaffè ist offizieller Partner der Expo Milano 2015 und hier für die Inhalte, das Projekt-Management, die Ausstellungen und Events zum Thema Kaffee in den öffentlichen Bereichen des Coffee Clusters verantwortlich. Weltweit beschäftigt illycaffè etwa 990 Mitarbeiter und erzielt einen konsolidierten Umsatz von 361 Millionen Euro (Ergebnis 2012). In Kooperationen, die auf eine beidseitig höhere Wertschöpfung ausgelegt sind, kauft illy qualitativ hochwertigsten Rohkaffee direkt von Kaffeebauern. Der Kaffeeröster mit Sitz in Triest unterhält langfristige Partnerschaften mit den weltbesten Kaffeebauern in Brasilien, Mittelamerika, Indien, Afrika und China, in deren Rahmen das Unternehmen den Bauern Know-how und Technologie zur Verfügung stellt sowie über dem Marktwert liegende Preise zahlt.

Über Lavazza

Lavazza, gegründet im Jahr 1895 in Turin, Italien, befindet sich seit vier Generationen im Besitz der gleichnamigen Familie. Das Unternehmen ist der achtgrößte Kaffeeröster der Welt und führt mit einem Marktanteil von über 48% (Quelle: Nielsen) aktuell den italienischen Einzelhandelsmarkt an. Weltweit beschäftigt Lavazza 3.600 Mitarbeiter und generierte gemäß Jahresabschluss 2012 einen Umsatz von 1.330,7 Mio. Euro (per 31. Dezember 2012). Lavazza produziert an fünf Standorten – davon vier in Italien und einer im Ausland – und ist über Partnerunternehmen und Vertragshändler in über 90 Ländern geschäftlich aktiv. Derzeit exportiert das Unternehmen 46% seiner Produktion ins Ausland. In den frühen Jahren seiner Unternehmensgeschichte erfand Lavazza das Prinzip des Mischens, also die gezielte Kombination von verschiedenen Kaffeesorten unterschiedlicher geografischer Herkunft, das bis heute ein wichtiges Merkmal all seiner Produkte ist. Das Unternehmen verfügt zudem über 25 Jahre Erfahrung in der Produktion und dem Vertrieb von Portionskaffeesystemen und -produkten und war der erste italienische Kaffeeröster, der Kapselsysteme auf den Markt brachte. Fortlaufende Partnerschaften mit einem internationalen Netzwerk aus Universitäten und Forschungseinrichtungen haben dazu geführt, dass Lavazza heute mit vier eigenständigen Produktlinien in diesem Marktsegment vertreten ist. Der hohe Qualitätsanspruch des Unternehmens führte im Jahr 1979 zur Gründung des „Luigi Lavazza Bildungs- und Forschungszentrums“, das sich ganz der Erforschung des Espressos widmete und das sich später zum Lavazza Training Center weiterentwickelte. Hierbei handelt es sich um ein internationales Netzwerk aus über 50 Kaffeeschulen, deren Kurse jährlich von 30.000 Menschen besucht werden. Als Familienunternehmen hat Lavazza stets Wert auf ethisches Verhalten und Nachhaltigkeit gelegt. Zu den Aktivitäten der im Jahre 2002 gegründeten Lavazza Stiftung gehört u.a. das !Tierra!-Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Rainforest Alliance darauf abzielt, höchste Produktqualität zu liefern und gleichzeitig die Lebensbedingungen in Kaffeeanbauländern zu verbessern.

Fotograf: illycaffè & Lavazza

Fotocredit: illycaffè & Lavazza

Ort: Italien / Mailand