BewerberInnen für die Gastronomie – durchschaut!

Für den Gastronomen ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld ein Bild über den Bewerber/die Bewerberin zu machen. Anhand der schriftlichen Bewerbung lassen sich bereits wichtige Persönlichkeitsmerkmale erkennen, die für die Auswahl entscheidend sind. Da Gastronomen täglich zahlreiche Bewerbungen durchstöbern müssen, soll ein Bewerbungsschreiben ins Auge stechen, interessant wirken und den Unternehmer dazu bewegen den/die BewerberIn einzuladen. Wie erkenne ich nun, wer zu meinem Gastronomie-Betrieb passt?

Aussortierung im Vorfeld

Bewerbungsgespräche sind aufwendig und mühsam – eine Vorabentscheidung durch Aussortierung der Bewerbungsunterlagen ist im ersten Schritt schon einmal sehr hilfreich.
Wichtig ist herauszufinden ob sich die BewerberInnen mit dem Unternehmen auseinander gesetzt haben, oder ob zu erkennen ist, dass sie sich wahllos bei einigen Gastronomie-Unternehmen beworben haben. Sind die Formulierungen sehr allgemein gehalten, oder geht der Bewerber/die Bewerberin auf das Unternehmen und seine Philosophie ein? Und vor allem, stimmt der Lebenslauf und die vorgelegten Fertigkeiten mit dem Stelleninserat überein?

Viele werden nun sagen: „Es handelt sich doch nur um einen Kellnerjob.“ Betrachtet man das Tätigkeitsfeld von KellnerInnen jedoch genauer, so kommt man zu der Erkenntnis, dass es nicht „nur“ ein Kellnerjob ist. Servicekräfte müssen Verständnis und Mitgefühl gegenüber Ihren Gästen zeigen können, sollten also kommunikativ und auf keinen Fall konfliktscheu sein. Sie müssen ausgezeichnete Sprachenkenntnisse aufweisen, da häufig Touristen ein Restaurant besuchen. Ebenso ist mathematisches Können von Vorteil, falls das Boniersystem einmal ausfällt, oder gar nicht vorhanden ist. Sehr wichtig ist auch Stressresistenz, wie verhalten sich die Mitarbeiter in stressigen Situationen, wie organisieren sie sich? Diese und noch einige weitere Eigenschaften sollten Servicemitarbeiter etc. mitbringen und danach wird auch in den Bewerbungsunterlagen gesucht.

Wie das Bewerbungsschreiben die Persönlichkeit offenbart

Die besten Argumente sind im Lebenslauf enthalten. Hier sind Fähigkeiten und Fertigkeiten übersichtlich und bestenfalls chronologisch aufgelistet, sie geben Aufschluss über bisherige Aktivitäten und ebenso über die Motivation des Bewerbers/der Bewerberin. Wie oft hat er oder sie den Job gewechselt und was waren die Gründe für die Veränderung? Hat er/sie viele Praktikas gemacht, oder war bereits in einer Führungsposition tätig? Mit dem Lebenslauf hat der Gastronom den entscheidenden Überblick, ob die Stelle für den Bewerber/die Bewerberin geeignet ist und ob er/sie langfristig an einer Zusammenarbeit interessiert ist.
Auch Mühe und Motivation sind bereits am Bewerbungsschreiben zu erkennen. Sind die Unterlagen fehlerfrei, sauber, ordentlich, übersichtlich und auf mein Unternehmen abgestimmt, so kann schon einmal davon ausgegangen werden, dass der Bewerber/die Bewerberin viel Zeit und Energie hinein gesteckt hat. Originelle Formulierungen und die optische Gestaltung der Bewerbungsunterlagen geben Aufschluss über die Persönlichkeit von BewerberInnen.

Individualität wird belohnt

Bewerbungen sind so individuell wie Menschen, auf jeden Fall sollten Sie das sein und auf alle Fälle sollten sie Persönlichkeit zeigen. Immerhin möchte der Gastronom bereits im Vorhinein wissen, ob der potenzielle Arbeitnehmer ins Unternehmen passt. Meist sind in allen Unterlagen die gleichen Mustersätze zu lesen, interessant und vertrauenswürdig wird es für Gastronomen erst dort, wo es etwas Neues gibt und wo sie neugierig gemacht werden. Diese BewerberInnen werden schlussendlich auch zum Bewerbungsgespräch geladen.

Sind Bewerbungen persönlich adressiert, passend formuliert und sorgfältig organisiert, so ist der erste Eindruck bereits positiv. Mit entsprechend einmaligen Formulierungen wird das Interesse der Gastronomen geweckt und einem Vorstellungsgespräch steht nichts mehr im Wege. Bleibt nur zu hoffen, dass der Bewerber/die Bewerberin nicht nur auf Papier, sondern auch im richtigen Leben aktiv und redegewandt bleibt.

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